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Kinderschutz: Dating-Apps fliegen aus Stores

Der US-Verbraucherschutzbehörde FTC zufolge haben Apple und Google drei Dating-Apps des ukrainischen Unternehmens Wildec aufgrund einer FTC-Beschwerde aus ihren Stores verbannt.

Die Apps hätten demnach selbst Registrierungen von Kindern unter 13 Jahren nicht blockiert und mit ihrer Datensammlung offenbar gegen die Schutzbestimmungen des Children's Online Privacy Protection Act (COPPA) und möglicherweise gegen FTC-Regeln verstoßen. Die Apps haben es laut FTC auch Erwachsenen ermöglicht, mit Minderjährigen in Kontakt zu treten.

Kinderschutz-Verstoß

Die Apps "Meet24", "FastMeet" und "Meet4U" hatten laut FTC zwar Nutzungsbedingungen, die ein Mindestalter von 13 vorschreiben, aber Nutzer, die jünger sind, nicht tatsächlich blockiert. COPRA schreibt aber vor, dass Unternehmen, die von Kindern unter 13 persönliche Daten sammeln oder teilen, klare Privacy-Richtlinien benötigen und erst die Zustimmung der Eltern einholen müssen. Somit verstoßen die Wildec-Apps nach FTC-Ansicht gegen Kinderschutzbestimmungen. Zudem verbieten FTC-Regeln Praktiken, die Nutzer gefährden können. Eben Letzteres könnte im Fall von Jugendlichen, die über 13, aber unter 18 sind, greifen.

Jedenfalls haben die Apps es Minderjährigen ermöglicht, öffentliche Dating-Profile anzulegen und es war Erwachsenen möglich, darauf zuzugreifen und mit den Minderjährigen in Kontakt zu treten. Wie die FTC in einer Warnung an Eltern betont, wäre es so auch Pädophilen möglich gewesen, durch eine Suche nach Alter und Standort Kinder in ihrer Nähe zu finden. "Die Möglichkeit, Kinder - auch jene über 13 - zu identifizieren und mit ihnen zu kommunizieren, stellt eine erhebliche Gefahr für deren Gesundhiet und Sicherheit dar", so die FTC in einem Schreiben an Wildec.

Dating für Erwachsene

Die FTC hat das ukrainische Unternehmen aufgefordert, Änderungen an den Apps vorzunehmen, um COPRA- und FTC-Regeln einzuhalten. Die mit 3. Mai aus den App Stores geflogenen Dating-Apps könnten also nach Updates wieder dort auftauchen - "aber nur für Erwachsene", so die Verbraucherschutzbehörde. Sie rät besorgten Eltern, bereits installierte Versionen der Apps von den Geräten ihrer Kinder zu entfernen und die Geräteeinstellungen so anzupassen, dass Kinder die Zustimmung der Eltern einholen müssen, um neue Apps zu installieren.

Foto: Shutterstock/Zdravinjo