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Mehrheit der Österreicher fürs Impfen

Die Österreicher sind mehrheitlich für das Impfen. Das hat eine neue Erhebung im Auftrag des Verbandes der Impfstoffhersteller (ÖVIH) ergeben. Nachholbedarf gibt es aber bei der Bekanntheit und der Information zu manchen Impfungen. Skeptisch sind die Österreicher vor allem gegenüber der Grippeimpfung. Das zeigt sich auch an der zwar gestiegenen, aber noch immer niedrigen Durchimpfungsrate. Sowohl bei der Pneumokokken-Impfung als auch bei der Impfung gegen das Humane Papilloma-Virus (HPV) wünschen sich die Menschen mehr Aufklärung vom Hausarzt. Einmal mehr zeigt sich, dass auch das Gesundheitspersonal viele Impfungen nicht absolviert hat. Diese Erhebung ist ein erster Schritt seitens der Impfstoffherstellenden Industrie, Daten zur Einstellung der Österreicher zum Impfen zu gewinnen.

Wenige, aber lautstarke Impfgegner
83 Prozent der Österreicher stehen dem Impfen positiv gegenüber, sehr negativ hingegen nur drei Prozent. „Das deckt sich mit bisherigen Untersuchungen. Auch wenn die sogenannten Impfgegner medial und auch im Internet sehr präsent sind, handelt es sich dabei doch um eine verhältnismäßig kleine Gruppe“, erläutert Astrid Eßl, Gesundheitsforscherin und Studienautorin. Die Daten zeigen, dass die Zustimmung zu Impfungen mit dem Bildungsgrad steigt. „Verwunderlich ist aber, dass 12 Prozent der Personen, die im Gesundheitsbereich arbeiten, eine negative oder sogar sehr negative Einstellung zum Impfen haben“, so Eßl. „Gerade hier geht ja es nicht nur um den Selbstschutz, sondern auch darum, die eigenen Patienten nicht anzustecken. Außerdem wurde genau aus diesem Grund für diese Personengruppe immer wieder über eine Impfpflicht diskutiert – auch von jenen Experten, die einer allgemeinen Impfpflicht eher negativ gegenüberstehen.“
 
Influenzaimpfung: Bekannt, aber kaum genützt
94 Prozent der Österreicher ist die jährliche Influenzaimpfung bekannt. Im höheren Lebensalter so gut wie jedem. Nur 10 Prozent der Befragten gaben an, auch tatsächlich gegen Influenza geimpft zu sein. Ein Wert, der sich auch fast mit dem von den Herstellern errechneten 8 Prozent deckt. Die auf Basis der Befragung berechnete Durchimpfungsrate innerhalb der Altersgruppe der 60 bis 69-jährigen liegt bei 20 Prozent und bildet unter vergleichbaren europäischen Ländern damit das Schlusslicht. Bei Personen im erwerbsfähigen Alter ist die am Arbeitsplatz angebotene beziehungsweise finanziell vom Arbeitgeber unterstützte Impfung der zweitwichtigste Grund, die Influenzaimpfung auch in Anspruch zu nehmen. Das bedeutendste Impfmotiv ist: "…mit der Impfung eine wichtige Vorsorgemaßnahme durchführen zu lassen". „Gerade bei der Influenzaimpfung glaubt aber immer noch ein Drittel, dass sie nicht immer wirkt“, erklärt Eßl. Auch hier versucht man bereits mit gezielter Information gegenzusteuern. Denn: Die Influenza-Impfung ist zwar nicht hundertprozentig effektiv, was den Ausbruch der Krankheit betrifft, allerdings kann sie in vielen Fällen schwerwiegende Komplikationen wie Lungenentzündungen verhindern. 
 
Pneumokokken-Impfung: Niedrige Durchimpfungsraten beim Gesundheitspersonal
15 Prozent der Österreicher im Alter zwischen 19 und 69 Jahren gaben an, bereits einmal eine Pneumokokken-Impfung erhalten zu haben, aber nur zwei Prozent im letzten Jahr. Im Österreichischen Impfplan wird die Pneumokokken-Impfung unter anderem für Personen ab 50 oder Personen mit chronischen Erkrankungen empfohlen. Dennoch sind die selbst angegebenen Durchimpfungsraten auch bei diesen beiden Personengruppen niedrig: 12 Prozent bei den 50- bis 69-jährigen und 14 Prozent bei den chronisch Kranken. „Auch hier zeigt sich eine geringe Durchimpfungsrate beim Gesundheitspersonal“, berichtet Eßl. „Sie liegt nach eigenen Angaben nur bei 25 Prozent.“ Zwar besteht keine offizielle berufsspezifische Empfehlung für eine Pneumokokken-Impfung von Personen, die im Gesundheitsbereich beschäftigt sind, jedoch gelten auch hier die allgemeinen Impfempfehlungen abhängig vom Alter und Krankheitsstatus. Das Risiko für das Gesundheitspersonal wird laut Österreichischem Impfplan allerdings als hoch angesehen.
 
53 Prozent der jemals gegen Pneumokokken geimpften Personen gaben ihren Hausarzt als mit Abstand wichtigste Informationsquelle an. 
 
HPV-Information erreicht nur die Hälfte der Zielgruppe
Interessant sind auch die Daten zur HPV-Impfung. Diese wird im Österreichischen Impfplan ab dem vollendeten 9. Lebensjahr empfohlen. Abgesehen von Kindern und Jugendlichen gibt es auch Daten zur Schutzwirkung bei Erwachsenen bis mindestens 45. Befragt wurden daher Personen, die entweder Kinder im passenden Alter haben oder selbst unter 45 Jahre alt sind. In dieser Gruppe zeigte sich, dass nur 50 Prozent Informationen zur HPV-Impfung wahrgenommen haben, Frauen allerdings deutlich häufiger als Männer. Vor allem Medienberichte werden als Informationsquelle genutzt. „Diese scheinen jedoch nicht ausreichend zu sein“, betont die Gesundheitsforscherin. „61 Prozent der Zielgruppen gaben nämlich an, dass mehr Informationen für sie wichtig wären, vor allem vom Hausarzt und vom Gynäkologen.“ Aktuell sind 66 Prozent der Kinder zwischen 8 und 18, von denen ein Elternteil an der Erhebung teilgenommen hat, nicht gegen HPV geimpft. Von den 19 bis 45-jährigen haben sogar 74 Prozent keine HPV-Impfung erhalten. 
 
Insgesamt haben an der mittels Online-Interviews durchgeführten Befragung 2.000 Personen teilgenommen. 

Foto: shutterstock/ravipat

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