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Erste-Hilfe-Tipps für Outdoor-Sportler

Der Berg ruft. Sonnenschein und Temperaturen über 20 Grad sind Idealbedingungen für Ausflüge, Wanderungen und Radtouren. Dabei kommt es immer wieder zu Verletzungen.

Freizeitunfälle zählen mit 36% zu den häufigsten Unfallursachen in Österreich, im Vorjahr betraf das 285.900 Personen, so das Kuratorium für Verkehrssicherheit. Umso wichtiger ist es, vorbereitet zu sein und Erste Hilfe zu leisten.

Das beginnt bereits beim Packen des Rucksacks. Dr. Wolfgang Schreiber, Chefarzt des Roten Kreuzes rät eine Outdoor-Apotheke mitzunehmen. „Verbandszeug wiegt gerade einmal 500 Gramm. Das fällt nicht ins Gewicht und hilft im Ernstfall“, so Schreiber. Neben sterilen Wundauflagen, Pflastern, Mullbinden und Wunddesinfektionsmittel, sollte diese Einweghandschuhe, ein Dreieckstuch sowie eine Alu-Rettungsdecke enthalten. Aber auch je nach Dauer und Reiseziel nötige Medikamente. 

Besonders häufige Verletzungen nach Stürzen sind blutende Wunden. „Bei der Versorgung sollte man am besten Einweghandschuhe tragen. Kleine Schnitt- und Platzwunden können vorsichtig mit sauberen Wasser oder einem Wunddesinfektionsmittel ausgewaschen und mit einem keimfreien Verband abgedeckt werden. Oft reicht dazu ein Pflaster“, erklärt Schreiber. 

Bei stark blutenden Wunden ist es wichtig, die Blutung so rasch wie möglich zu stoppen. „Wenn eine Wunde stark blutet, hilft ein Druckverband oder der sogenannte ‚Fingerdruck‘“, so Schreiber. „Beim ‚Fingerdruck‘ werden Finger, Handballen oder Faust fest auf die blutende Stelle gepresst und der verletzte Körperteil hochgelagert“, erklärt er. Verletzte sollten dabei immer im Liegen oder Sitzen erstversorgt werden. Größere Fremdkörper dürfen auf keinen Fall selbst entfernt werden. Tiefe Wunden sollten so schnell wie möglich genäht werden.

Wird medizinische Versorgung benötigt, ist es in Österreich auch im Freien fast überall möglich einen Notruf (Rettungsnotruf: 144) abzusetzen. Wenn es keinen Empfang gibt, hilft ein Standortwechsel. Wichtig beim Notruf ist, den Helfern eine möglichst genaue Positionsbeschreibung zu geben, wenn möglich mit GPS-Koordinaten.

Foto: 
Thomas Holly Kellner